Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Verdienen Sie Geld!!!

Montag, 12. Mai 2008, 17:46 Uhr

Was hat sich denn da wieder an der Filterung vorbeigemogelt? Wenn da schon im Betreff drei Ausrufezeichen und das Bannwort „Geld“ stehen, denn kann es ja nur wieder so eine millionenfach versendete Müllmail irgendwelcher Betrüger sein. Aber was steht da bloß drin, dass diese Mail mal durchgekommen ist.

Mal in aller Ruhe lesen:

Ein expandierendes Handelsgewerbe sucht neue Angestellte !!

Hervorragend! Eine Mail mit gefälschtem Absender, die ihren Empfänger nicht einmal in einer unpersönlichen Floskel anspricht, sie macht mir ein Jobangebot. Womit in diesem Handel so gewirtschaftet wird, verschweigt sie mir lieber, um gar nicht erst irgendwelche Skrupel aufkommen zu lassen.

Wahrscheinlich geht es mal wieder um Aushilfskräfte für die Geldwäsche; um frische Deppen, die das Geld von Betrugsgeschäften unter ihrem Namen auf ihrem Konto empfangen und an die Verbrecher weiterleiten. Denn von diesen Deppen braucht man ständig neue, weil jeden Tag einige von der Polizei aus dem Verkehr gezogen werden.

Aber wer auf eine so daher kommende Mail reagiert, der ist schon deppert genug für diese Art des „Geschäftes“.

Sie haben 6 Stunden in der Woche frei , besitzen einige PCkenntnisse und sind immer erreichebar??

Nun, als waschechter Vertreter des deutschen Pennerproletariats habe ich sogar 168 Stunden in der Woche frei, muss aber eben manchmal ein bisschen pennen. „Einige PCkenntnisse“ besitzt wohl so mancher, der diese Mail mit seinem PC empfängt – auch wenn er die tolle, neue Idee für die nächste Rechtschreibreform nicht gleich bemerkt. Tja, immerfort „erreichebar“ bin ich allerdings nicht, da ich zu oft mein trübes Brot auf Straßen, Plätzen und in traurigen Gesprächen verdienen muss. Selbst, wenn das nicht so wäre, würde ich jeden Tag mindestens 12 Stunden lang mein Telefon abschalten.

Aber nach zwei Fragezeichen schreibt man ja einen Satz mit zwei Ausrufezeichen, so war das doch:

- Sie haben dann die Chanse bei uns einzusteigen und Zweitausend monatlich zu bekommen!!

Also zunächste einmal. Um die verbreitete falsche Aussprache des französischen Wortes „Chance“ richtig wiederzugeben, würde ich die Schreibweise „Schangse“ bevorzugen. Das klingt nach einer ganz tollen Schangse, die ich da bei euch habe, aber was sind das für „Zweitausend“, die ich im Monat kriege. Tagessätze können es nicht sein, denn die Mittäterschaft bei Geldwäsche ist nicht so ein Kavaliersdelikt. Sind es vielleicht Rubel? Oder Kaugummis? Na ja, Hauptsache, es gibt zwei Ausrufezeichen.

Begeistert? – schreiben Sie uns an elfingo@mail.ru und lassen Sie sich genauere Details zumailen.

Nein, ich bin nicht begeistert. Mit euch soll man zusammenarbeiten? Ihr schafft es ja noch nicht einmal, eine anständige Reply-To-Adresse in eure Schrottmails reinzuschreiben, dass ich sie einfach mit „Antworten“ in meinem Mailclient beantworten kann, um ganz genau zu erfahren, dass ihr Gehilfen für die Geldwäsche sucht. Das ist doch wirklich nicht so schwer. Bevor ihr eure Spamscheiße auf das Netz loslasst, sucht euch doch bitte einmal einen Skriptschreiber, der auch mal nachliest, wie man eine Mail aufbaut.

Ach, ihr macht das so, weil die Domain mail.ru in irgendeinem Mailheader inzwischen fast von jedem deutschen Empfänger als Spam aussortiert wird? Sorry, ich dachte echt, ihr hättet euch nix dabei gedacht.

Denn sucht euch aber wenigstens für die nächsten Versuche jemanden, der des Deutschen wenigstens ein bisschen mächtig ist. Aber fragt nicht mich, ich stehe für eine Zusammenarbeit mit der Spam-Mafia nicht zur Verfügung.

Mit freundlichen Gruessen

ELF LTD

Mit unfrendlichen Verwuenschungen

Der Nachtwächter

Ach so, wer einen robusten Magen hat und noch ein bisschen lachen will, der kann ja mal über die oben angegebene Mailadresse mit diesen Verbrechern Kontakt aufnehmen und sich erzählen lassen, was er in diesem gut dotierten Job so tun müsste. Aber BITTE NICHT VERGESSEN, das sind bei aller Idiotie dieses Spamtextes nicht etwa nur dumme Idioten, sondern hoch kriminelle Zeitgenossen, die im Zweifelsfall nicht lange fackeln werden, wenn ihnen jemand Probleme macht. Auf gar keinen Fall richtige persönliche Daten angeben, und auf jeden Fall eine Wegwerfadresse für den Mailverkehr verwenden. Ein bisschen beschäftigt werden können diese Verbrecher aber schon, denn dann kommen sie nicht zu ihrem eigentlichen Geschäft, das darin besteht, leichtgläubige Internetneulinge zu Komplizen krimineller Machenschaften zu machen.

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