Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Brain report

Freitag, 7. März 2008, 17:18 Uhr

Der Text dieses eMülls macht ja gar nicht so viel her…

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…so lange man sich nicht das zugegehörige, sehr gelungen wirkende Design des HTML-formatierten Infoschrotts anschaut. Grün und Blau trägt die Spamsau.

Bäh!

Da kriegt man doch gleich ein Gefühl dafür, eine wirklich professionelle Leistung erhalten zu können. In dem blauen Balken sollte übrigens eine Grafik aus dem Internet eingebettet werden, die über ein CGI-Skript ausgeliefert wird und dabei auch gleich die Mailadresse als URL-Parameter übermittelt, damit die Spammer ihre Adressdatenbank bereinigen können. Dieses kleine Detail zeigt schon die große „Freundlichkeit“ des Kundendienstes. Allerdings lasse ich solche „Features“ in meiner Mailsoftware nicht zu – wer aber weniger für die Sicherheit tut, hat den Spammern schon durch das Anschauen der Mail einen großen Gefallen getan, selbst, wenn er hinterher löscht.

Neben der technischen Kompetenz im Schnüffeln nach Mailadressen und in der grafischen Exzellenz beim Erforschen hässlicher Farbkombinationen zeigt diese Mail mit ihrem gefälschten Absender aus der Domain brainreport.com auch ein tiefes intellektuelles Verständnis der Spammer für die Standards des Internet. Zum Beispiel ist die Angabe von Datum und Uhrzeit in einer Mail ja nicht so schwierig, dass man damit besondere Probleme haben sollte, aber hier…

So so, wir haben also am Freitag einen Donnerstag…

…ist man der Meinung, dass der heutige Freitag ein „Thursday“, also ein Donnerstag ist. Bei solchen Zeitverschiebungen verwundert es auch nicht weiter, dass die Uhrzeit ein paar Stündchen in die Zukunft weist. Dieses Ding mit der Benutzung von Standard-Bibliotheken in einem Spamskript, das sollte dort unbedingt nochmal geübt werden.

Denn so kommt der Schrott niemals durch ein Spamfilter. Dieser „brain report“ ist sogar für ein dummes Programm leicht zu deuten.  :mrgreen:

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