Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Tagesarchiv für den 7. März 2008

Brain report

Freitag, 7. März 2008

Der Text dieses eMülls macht ja gar nicht so viel her…

Safe and secure ordering process, protected ordering system, full confidentiality. Prompt worldwide delivery. Friendly customer service, customer support center to answer all your requests.

…so lange man sich nicht das zugegehörige, sehr gelungen wirkende Design des HTML-formatierten Infoschrotts anschaut. Grün und Blau trägt die Spamsau.

Bäh!

Da kriegt man doch gleich ein Gefühl dafür, eine wirklich professionelle Leistung erhalten zu können. In dem blauen Balken sollte übrigens eine Grafik aus dem Internet eingebettet werden, die über ein CGI-Skript ausgeliefert wird und dabei auch gleich die Mailadresse als URL-Parameter übermittelt, damit die Spammer ihre Adressdatenbank bereinigen können. Dieses kleine Detail zeigt schon die große „Freundlichkeit“ des Kundendienstes. Allerdings lasse ich solche „Features“ in meiner Mailsoftware nicht zu – wer aber weniger für die Sicherheit tut, hat den Spammern schon durch das Anschauen der Mail einen großen Gefallen getan, selbst, wenn er hinterher löscht.

Neben der technischen Kompetenz im Schnüffeln nach Mailadressen und in der grafischen Exzellenz beim Erforschen hässlicher Farbkombinationen zeigt diese Mail mit ihrem gefälschten Absender aus der Domain brainreport.com auch ein tiefes intellektuelles Verständnis der Spammer für die Standards des Internet. Zum Beispiel ist die Angabe von Datum und Uhrzeit in einer Mail ja nicht so schwierig, dass man damit besondere Probleme haben sollte, aber hier…

So so, wir haben also am Freitag einen Donnerstag…

…ist man der Meinung, dass der heutige Freitag ein „Thursday“, also ein Donnerstag ist. Bei solchen Zeitverschiebungen verwundert es auch nicht weiter, dass die Uhrzeit ein paar Stündchen in die Zukunft weist. Dieses Ding mit der Benutzung von Standard-Bibliotheken in einem Spamskript, das sollte dort unbedingt nochmal geübt werden.

Denn so kommt der Schrott niemals durch ein Spamfilter. Dieser „brain report“ ist sogar für ein dummes Programm leicht zu deuten.  :mrgreen:

Neue Nachricht

Freitag, 7. März 2008

Also, Spammer, mit so einem Betreff willst du Erfolg haben. Das sieht ungefähr so aus wie der Müll in den Verzeichnissen gewisser Windows-Anwender, in denen man immer wieder Verzeichnisse mit dem Namen „Neuer Ordner“ findet. Na ja, vielleicht hast du ja „inhaltlich“ etwas zu bieten:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Eine schöne, formelle, höflich heuchelnde Anrede, die wohl die Unhöflichkeit der Spam-Werbung vergessen machen soll. Das zeigt Stil, und was für einen! Das weiß man doch gleich, wie viel „Ehre“ hier wirklich verteilt wird – natürlich von einem asozialen Spamarsch, der seine Millionen Empfänger nicht namentlich ansprechen kann.

Firma Global Contact bietet Ihnen personalisierte Adresskataloge deutscher Firmen sowie Unternehmen an.

Na, so was von „global“ aber auch! Und wie schön hier zwischen Firmen und Unternehmen unterschieden wird. Das müssen echt ganz spezielle Kataloge sein, die diese globalisierten Kontakter da zu verticken vorgeben. Nur die Daten scheinen nicht ganz so gut zu sein, meine Mailadresse ist die Adresse eines obdachlosen Bettlers, der übrigens heute noch keinen Bissen gegessen hat – ein deutliches Indiz für die hohe Qualität und Treffsicherheit dieser Daten…

Mit Hilfe unserer Datenbanken (opt-in) sowie Programmen Ihre Werbekampagne wird, mit Verwendung des unseren Inhaltswechsel-Systems, zielgenau gerichtet und niemals als SPAM betrachtet.

…mit deren Hilfe asoziale Werbung angeblich niemals als Spam empfunden wird.  :mrgreen:

Was die wohl mit „des unseren Inhaltswechsel-Systems“ meinen? Ob das so ein kleines Skript ist, das aus Textbausteinen unerwünschte Müllpost zusammensetzt?

Adresskataloge beinhalten folgende Angaben: Name der Firma, E-mail-Firmenadresse, Postanschrift der Firma (inkl. PLZ), Namen der Kontaktpersonen, Tel./Fax-Nr. Ihre Kampagne koennen Sie per E-mail-Post bzw. mittels Fax vornehmen.

Au ja, vor allem Fax-Spam ist immer wieder sehr beliebt. Vor allem dort, wo das Fax aus verschiedenen Gründen noch auf „richtiges Papier“ gedruckt wird, freut sich jeder über diese kleine Abwechslung von der geschäftlichen Monotonie.

Wir laden auf unsere Webseiten ein:

http://www.gc-adressen.net

Ihr Global Contact-Team

Och, nö…