Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für November 2007

Informationsbьro Deutsche Messen

Donnerstag, 22. November 2007

Dieser Eintrag wurde von mir gelöscht.

Das existierende IBDM Informationsbüro Deutsche Messen GmbH hat mich heute, am 23. Februar 2009, um die Löschung dieses Eintrages gebeten. Es hat nach glaubwürdigen, eigenen Angaben nichts mit der hier zuvor zitierten Spam zu tun. Vielmehr geht man im IBDM davon aus, dass es sich um eine negative PR-Maßnahme eines Konkurrenten handelt, um den Ruf des Unternehmens zu schaden. Eine solche, verachtenswerte Form des „negativen Marketings“ wird von mir an dieser Stelle nicht auch noch unterstützt werden, indem ich den von kriminellen Marktteilnehmern gewünschten, falschen Eindruck erwecke, dass das IBDM Spam versenden würde.

Für mich, der ich meine Spam nicht einfach nur hinnehme, sondern auch darüber im Internet schreibe, ist so etwas der „größte anzunehmende Unfall“, das genaue Gegenteil meiner Absichten – ich will die Kriminalität im Internet nicht fördern, sondern ihr etwas entgegen setzen. Ich muss daraus als Lektion lernen, dass ich in Zukunft sehr viel aufmerksamer mit Spammails umzugehen habe, die den Verdacht erwecken, dass hier gezielt der Ruf einer Firma beschädigt werden soll.

Gegenüber IBDM Informationsbüro Deutsche Messen GmbH bitte ich um Entschuldigung dafür, dass ich in diesem Blog eine derartige Schmutzkampagne mitgetragen habe und bedanke mich für die freundliche Mitteilung, die mich zum sofortigen Löschen des ursprünglichen Posts geführt hat.

Die mit den 300% schon wieder…

Donnerstag, 22. November 2007

Ah, unser vertrautes, betrügerisches und verbrecherisches Euro VIP Magic Royal Jackpot Super Duper Vegas Casino Kasino mit den zwei Mal täglich wechselnden Internetadressen hat offenbar eine neue Idee für die Bildung von Internetadressen gekriegt, einen Satz neuer Domains gekauft und geht nun wieder mit millionenfacher Spam auf Dummenfang.

Die Domain ist ja neu, aber der Text der Müllmail wirkt dafür umso vertrauter – wenn diese gierigen Verbrecher sich wenigstens ein paar neue Texte einfallen ließen, damit ihr Beschiss nicht ganz so offensichtlich wird:

Betreff: 300% Bonus für ihre erste Einzahlung

Nur vom nobelsten aller Casinos können Sie ein so vornehmes Geschenk erwarten:

Wir sind aber nicht das Nobelste. Deshalb kriegen sie von uns für ihr eingezahltes Geld nur ein paar virtuelle Jetons, danach ziehen wir wieder um (das machen wir so zwei Mal am Tag) und sie können sich über die kleinen Dateien auf ihrer Platte freuen. Die sind zwar nicht vornehm, aber dafür auch wertlos.

300% Bonus für Ihre erste Einzahlung!

Zahlen Sie 100€/$ ein und spielen Sie mit 400 €/$!

Da wir uns mit unserer Masche explizit an unbelehrbare Dummköpfe richten, rechnen wir auch immer einmal vor, was 300 Prozent eigentlich sind. Wir könnten auch einfach das „Dreifache der ersten Einzahlung“ schreiben, aber das mit den Prozenten klingt viel besser. Und die Zahl ist größer. Und auf große Zahlen kommt es an. Aber trotzdem müssen wir zeigen, dass wir das Dreifache drauflegen. Denn wir wenden uns explizit an Dummköpfe. Aber das sagten wir schon. Die freuen sich über unsere virtuellen Jetons. Die sind so bescheuert. Die merken das nicht. Oder erst, wenn wir wieder umgezogen sind und ihr Geld einfach weg ist.

Oben drauf bekommen Sie bei uns einen königlichen Service!

Das „Königliche“ an unserem „Service“ reflektiert die Tatsache, dass die Monarchie abgeschafft wurde. Aber das werden sie schon noch merken, wenn ihr Geld weg ist.

Kommen und spielen Sie im Royal VIP Casino!

http://casinohereis.com/lang-de/

Aha, das sind also jetzt die neuen Domains. Jetzt steht „Casino“ nicht mehr am Ende, sondern am Anfang des Domainnamens. Deshalb könnt ihr „Casino“ auch wieder mit „C“ schreiben und habt bei eurer üblichen Umzugshäufigkeit noch fast sechs Monate Zeit, bis ihr wieder zu Sprachverrenkungen wie „Kasyno“ für eure Netzadresse greifen müsst. Zwar klingt „Casino hier ist“ gnadenlos doof, aber das spielte für diese Ganoven auch in der Vergangenheit keine Rolle.

Schade, ich hatte mich schon so darüber gefreut, die diese Plage aufgehört hat. Na, irgendwann sind auch in der nun gepflegten, neuen Schreibweise alle Domains ausgegangen.

Spam mit eBay-Tarnung

Dienstag, 20. November 2007

Eine relativ neue Masche der Spammer ist es, die Müllmail als über eBay versendete Empfehlung für eine eBay-Auktion oder als Frage zu einer Auktion zu tarnen:

Question from eBay Member – Respond Now

eBay sent this message on behalf of an eBay member through My Messages. Responses sent using email will go to the eBay member directly and will include your email address.

Im Moment gibt es derartige Spam ausschließlich in englischer Sprache, aber wenn sich die Masche bewährt – es sind ja doch ein paar Leute bei eBay – denn wird es gewiss auch bald deutsche Versuche geben, die ihre Opfer finden.

Der Text für einen großen Teil dieses E-Mülls wurde offenbar wörtlich aus Mails von eBay übernommen…

Your registered name is included to show this message originated from eBay.

…aber einen hier angekündigten Benutzernamen auf eBay konnte sich der kriminelle Spammer natürlich nicht für mich ausdenken. Das liegt daran, dass ich gar keinen habe. Offenbar nimmt man von Seiten der Spammer solche Schwächen in Kauf, da viele Empfänger solche eher formalen Angaben einfach überlesen.

Eine andere Erklärung für diese neue „Spam-Verpackung“ könnte sein, dass eBay-Nachrichten natürlich durch die Spamfilter kommen sollen – trotz des Angebotscharakters des darin Mitgeteilten sind diese Mails ja in der Regel erwünscht. Deshalb können sich asoziale Spammer Erfolg davon versprechen, dass sie den Stil solcher Mails aus dem „sozialen Netzwerk“ in eBay aufgreifen, um auf diese Weise Mitteilungen mit anderen Inhalten an die Spamfilter vorbeizubringen.

Die optische Gestaltung der Mail, so habe ich mir als eBay-Abstinenzler sagen lassen, ist durchaus stilsicher. Solche Hinweise auf bestehende Angebote durch andere eBay-Nutzer gibt es wirklich, und viele Empfänger dürften sie kennen. Auch die Hinweise zur Nutzung, gegen die in diesen Spams verstoßen wird, erscheinen im Text:

It is unsafe and against eBay rules to offer to buy or sell directly using the My Messages forwarding system without winning the item on the eBay Web site.

Nun, was hier angeboten wird, das steht nicht etwa auf eBay als Gegenstand einer Auktion zur Verfügung. Der Angebotstext ist auch – es handelt sich um eine HTML-Mail – geschickt gestaltet und enthält eingestreute Passagen in der Hintergrundfarbe der Mail, damit er trotz seines eindeutigen Spamcharakters durch die Filter kommt. Wenn man den klar als Spam erkennbaren Text markiert, wird er in seiner vollen, kriminellen Herrlichkeit sichtbar (die unsichtbaren Teile sind hier etwas aufgehellt):

Thankljljtljljyouljljltjljforljljltjljyourljljljtljvisit

myltjdearltjfriendlj:

Please ljt allow ljt us ljt to lxj disturb lxj your ltj precious ljt time lj !

We ljt are ljt the ljt Chinese ltj biggest ljt foreign ljt trade ljt wholesaler ltj .

If ltj you ljt want ltj to ljt do ltj business lj , we ljt can lj offer lj you lj our ljt most lj reasonable ljt discount ltj , making ltj you ljt get ljt more ltj profit ltj . If ltj you lj have lj time lj , please ltj visit ltj our lj website ltj , Please lj relate ltj with lj us lj , we lj will lj give ljt you ltj a ltj satisfying lj answer lj .

Website: Welcome www . sundayfine . com ou rwebsite

Thankslj forlj yourlj cominglj ourlj officiallj websitelj andlj gettinglj thelj LIVElj helplj throughlj MSNlj

Das es ganz sicher keine gute Idee ist, mit diesen Halunken ins Geschäft zu kommen, zeigt sich ja schon in der Methodik, mit der hier Geschäftsbeziehungen angebahnt werden sollen. Diese Spammer tun wirklich alles, um der Welt zu zeigen, dass sie richtig üble Verbrecher sind. Es reicht ihnen nicht, dass sie – wie jeder Spammer – nur ihren Absender fälschen. Sie erwecken darüber hinaus in der gesamten Gestaltung den Eindruck, es handele sich hier um eine Mitteilung, die über eBay verschickt wurde.

Natürlich hat eBay mit diesen Mails nichts zu tun. Dennoch wird eBay in den letzten Tagen gewiss zehntausende Anfragen wegen dieser Mails beantwortet haben, was natürlich einen handfesten wirtschaftlichen Schaden bei eBay verursacht haben dürfte. Das ist diesen Spammern natürlich egal, die denken nur an ihr eigenes, windiges Geschäft. Wie jeder Asoziale, der windige Geschäfte macht.

Und wo man so ausschließlich an das eigene Geschäft denkt, da kann man auch ein paar Privatleute in die Schweinereien hineinziehen. Zum Beispiel die recht wehrlosen eBay-Nutzer, die in den Spams als „Urheber“ dieser Anfragen verwendet wurden. Es gibt diese ganzen eBay-Accounts wirklich, und sie machen den Eindruck der Tätigkeit ganz normaler Menschen, die eher nebenbei ein paar Geschäftchen machen. Was diese ganz normalen Menschen in den letzten Tagen alles lesen mussten, nur weil ihr eBay-Account als „Absender“ von der Spam-Mafia missbraucht wurde, das will ich mir gar nicht mehr vorstellen. Auch hier ist es den Spammern scheißegal, dass ein gewachsener eBay-Account mit positiven Bewertungen und vielleicht sogar mit einer gewissen Kundenbindung (es waren alles Accounts im etwas größeren Rahmen, häufig mit Waren für Sammlerbedarf) durch kriminellen Missbrauch besudelt, nachhaltig beschädigt, vielleicht sogar zerstört wird.

Das alles juckt den Spammer gar nicht, wenn nur ein paar hundert Trottel trotzdem mit ihm ins Geschäft kommen. Glaubt irgend jemand, dass man mit so einer Fäkalmade Geschäfte machen sollte?

Na, wer das glaubt, der will eben betrogen werden. Da kann ich auch nicht mehr helfen.

Kein Scherz!

Dienstag, 20. November 2007

Wir wissen ja alle, dass Spammer nicht gerade ein gutes Beispiel für höhere menschliche Intelligenzleistungen sind. Das gilt aber auch für jene Menschen, die vor allem deshalb keine Spammer sind, weil die von ihnen gewählte Werbeform (leider) völlig legal ist. Auch die Deppen, die gewisse, eindeutig unseriöse Werbungen auf Websites schalten, sind nicht gerade intelligent.

Zum Beispiel scheinen die Werber, die sich den hier erläuterten Gehirnpflug ausgedacht haben, ziemlich dumm zu sein. Oder ist es wieder einmal nur Gier? Ich habe stets Probleme, Gier und Dummheit zu unterscheiden, zu ähnlich sind die menschlichen Auswirkungen dieser beiden Bedingungen… :mrgreen:

Kein Scherz! Sie haben soeben gewonnen! Sie sind jetzt ausgewählt! Schauen Sie bitte gleich nach, ob es der Hauptpreis ist: ein AUDI A3! Auf jeden Fall haben Sie schon eine 4-Sterne-Nil-Kreuzfahrt gewonnen! Jetzt nachsehen

Diese (leider wohl legale) Werbung versucht wirklich alles, um die Aufmerksamkeit auf die dürftige Botschaft zu lenken. Zunächst wird unter ordentlichem Java-Script-Geblinke 60 Sekunden lang eine Art Countdown runtergezählt, damit der Mensch aus der Zielgruppe auch ja glaubt, dass er ganz schnell darauf klicken muss, um etwas zu gewinnen. Sonst laufen die schönen Gewinne noch weg…

Schon in dieser Form der Überrumpleung zeigt sich der Charakter derer, die so werben – und er zeigt sich nicht als Charakter eines Zeitgenossen, mit dem man etwas zu tun haben möchte. Gewünscht sind aus Sicht dieser Werber unüberlegte Klicktrottel, die sich keine Chance entgehen lassen wollen. Die sehen natürlich die Zeit verstreichen und klicken auf „jetzt nachsehen“, bevor sie glauben, dass es zu spät ist.

Nun, ich habe auch die Zeit verstreichen lassen – und der Screenshot (genommen aus meinem MySpace-Bereich) zeigt, wie es nach Ablauf der 60 Sekunden aussieht. Wie man sieht, besteht nicht der geringste Grund zur Eile; die „tollen Gewinne“ bleiben noch stehen, der Link darunter ist übrigens auch völlig unverändert. Der Countdown (noch 4, 3, 2, 1 Sekunden) wird nach Ablauf durch den weniger hektischen Text „Sie sind jetzt ausgewählt“ ersetzt, sonst ändert sich nichts Diese Werbung entpuppt sich schon in ihrer Darbietung als reiner Versuch, Menschen zu unüberlegten Klicks zu bringen, indem mit einfachen technischen Mitteln vorsätzlich ein falscher Eindruck erweckt wird. Wer in solchem Zusammenhang noch an die ausgelobten Gewinne in dieser Werbung glaubt, dem kann ich auch nicht mehr helfen.

Ich habe mir trotzdem einmal erlaubt, die von so verlogener Werbung verlinkte Site zu besuchen. Da ich diese Werbung klar als unseriös und möglicherweise betrugsartig erkenne, habe ich natürlich ein besonders gesichertes System verwendet. Es gibt Zeitgenossen im Internet, denen man nicht trauen darf. Allerdings hatte ich nicht genügend Geduld, um die verlinkte Site auch wirklich bis zum bitteren Ende durchzuklicken, daher kann ich auch nicht sagen, wie es mit der „Nil-Kreuzfahrt“ aussieht. Man bekommt auf der verlinkten Site „Gelegenheit“, gegenüber recht unseriösen Werbern auf vielen und recht ausführlichen Unterseiten einen umfassenden persönlichen Datenstriptease zu machen – und so manches Opfer dieser Werber wird das auch schon getan haben, wenn die ganze Zeit lang große Gewinne vor Augen stehen.

Menschen, die so hinterlistig vorgehen wie diese Werber, stehen ganz weit oben auf meiner Liste von Personen, die keine persönlichen Daten von mir bekommen dürfen. Ich würde jedem empfehlen, diesen falsche Tatsachen vorspiegelnden Werbetrick einfach zu ignorieren – und ich bin mir sicher, dass zurzeit jeden Tag zehntausenden von Auserwählten potenziellen Opfern große Gewinne von diesen etwas zwielichtigen Gestalten versprochen werden, die wohl kaum in so großer Menge vorrätig sein dürften.

Fehler bei der Banner-Einblendung

Sonntag, 18. November 2007

Ihr Internet-Werber, wenn ihr schon vielbesuchte Seiten mit euren blinkenden und nervenden Bannern verseucht, …

Fehlermeldung bei einer gescheiterten Banner-Einblendung

…denn macht das doch wenigstens so, dass eurer Stunzcode einigermaßen fehlerfrei ist. Denn braucht ihr euch auch nicht bei mir und anderen dafür zu entschuldigen, dass das Einblenden eines Werbebanners, den ich sowieso nicht sehen wollte, missglückt ist.

Immerhin, im Gegensatz zu euren Bannern wurde diese Fehlermeldung in meinem Browser mal dargestellt. :mrgreen:

poker games gratis

Donnerstag, 15. November 2007

Es sah ja zunächst aus wie eine ganz normale Kommentar-Spam, die von einem Bastard eingetragen wurde, der meine Blogs mit einer Litfaßsäule verwechselt hat:

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Das einzige, was an dieser Spam ungewöhnlich war, das war der Link. Er ging nicht etwa auf eine fragwürdige Website, und auch GeoCities ist seit Monaten bei den Spammern nicht mehr so beliebt. Der Link ging auf eine Google-Group. Das ist neu. Und insofern recht gefährlich, als dass viele Menschen alles, was bei Google liegt, pauschal für gut und damit vertrauenswürdig halten. Da ist es antisozialen und kriminellen Geschäftemachern wie Spammern nur recht, dass man bei Google nicht nur eine Suchmaschine hat, sondern auch user generated content kennt – ideal, um über diesen Hebel Links auf fragwürdige Sites zu platzieren.

Allerdings, um auf diese Weise Deppen zu fangen, müssen diese Spammer schon noch ein bisschen an ihrer Technik und ihrer Sprache feilen. Wenn man mit Spam in deutschsprachigen Blogs für etwas wirbt, was in einer italienischen Google-Group liegt und dafür seine Spam in Englisch formuliert, wird der Erfolg nicht groß sein. Das liegt daran, dass das Angebot durch diese Darreichungsform schon im ersten Moment so unseriös wirkt, wie es unseriös ist.

Woher ich weiß, dass es nur um deutschsprachige Blogs geht? Na, das ist einfach. Ich bin mit einem besonders gesicherten System dem Link gefolgt (um die Spam bei Google zu verpetzen). Wer so etwas tut, sollte dafür wirklich ein besonders gesichertes System verwenden, da außerordentlich viele mit Spam beworbene Sites versuchen, eine Kollektion aktueller Trojaner auf die Rechner der Besucher aufzuspielen, mit deren Hilfe der Computer übernommen und zu einem Zombie der Spam-Mafia gemacht werden soll. (Die Formulierung mag für manchen lustig klingen, es ist aber ein sehr ernstes Thema, bei dem sich auch der Besitzer eines übernommenen Computers strafbar machen kann.)

Und was ich dort sah, war eine lieblos hingeschaufelte Group-Site, bei deren italienischem Text nicht einmal der Zeichensatz korrekt war. Aber dafür konnte man hübsche, auffordernde Bannerwerbung sehen. Die haben die Spammer auch nicht selbst entworfen, sondern von anderen virtuellen Pokertischen geklaut und mal eben mit „deutschen“ Texten versehen, die klingen, als benutzte ein Fünftklässler arglos und ohne Sprachbewusstsein ein Wörterbuch.

Natürlich führte keines dieser Banner auf die Websites, deren Namen ich in den folgenden Screenshots unkenntlich gemacht habe, um die Schande allein bei den Spammern zu lassen. Die Links gingen auf recht dubiose Domains, bei denen man sich gewiss nichts Gutes einfängt…

Dieses Nebeneinader von grafischer Exzellenz und hingestümpertem Deutsch kann wirklich sehr komisch sein. Das Banner von Everest Poker sah nach der Bearbeitung durch die Spammer so aus:

Spiel-Schürhaken!

In der Tat, da haben die Spammer mal so richtig zum Wörterbuch gegriffen. „Poker“ heißt auf Deutsch tatsächlich „Schürhaken“ oder – wie man hier im Norden zu sagen pflegt – „Feuerhaken“. Was nun aber ein „Spiel-Schürhaken“ sein soll, dass erschließt sich einem Menschen deutscher Muttersprache nicht, wenn er kein Englisch kann, und es bleibt auch mit gewöhnlichem Schulenglisch noch rätselhaft. Da freut man sich doch gleich über die Aufforderung „Erlernen Sie Mehr“ und übersieht, dass darin ein Ausrufezeichen vergessen wurde. Wer diese Mitteilung entziffert hat, freut sich bestimmt auf seine hundert Dollars „bobus“ und greift kurz zur Wechselkurstabelle und zum Taschenrechner, um zu schauen, wie viele Euros das sind.

Aber auch PartyPoker.com, die ja schon recht bekannt sein dürften, wurden ihres Banners beraubt, um den letzten Inhalt aus dieser Werbung durch völligen Unsinn zu ersetzen:

Wo die Schürhakentätigkeit niemals stoppt…

Der groß geschriebene Text wirft sofort die Frage auf, was denn nun „Phasenspieler“ sein sollen. Ich kannte bislang eigentlich nur Quartalssäufer. Aber zum Glück gibt der kleine kontrastarme Text am oberen Rand sofort Auskunft, wenn er von einem Ort fabuliert, an dem die Schürhakentätigkeit niemals stoppt. Hier noch einmal das Detail in Originalgröße:

Detail: …in dem die Schürhakentätigkeit nie stoppt.

Nun, ich kenne nur einen Raum, „in dem die Schürhakentätigkeit nie stoppt“, und das ist die Hölle. :mrgreen:

Wo so viel Grafiken bei den großen Pokerraum-Anbietern geraubt werden, um sie mit unbeholfenem Deutsch zu verhunzen und dazu zu benutzen, Deppen zum Klicken zu bringen, da darf auch der dritte (und bekannteste) im Bunde nicht fehlen. Und in der Tat, auch ein Banner von PacificPoker wurde nachbearbeitet:

Zollfreie Einfuhr in sieben Turniere…

„Spiel für realen. Gewinn für reales“ – fragt sich nur, welches Nomen hier nach dem erfreulich flektierten Adjektiv „real“ vergessen wurde. Aber auch die kleinen Texte werfen Fragen auf, zum Beispiel die Frage, was der Autor hier mit „Erhalten Sie zollfreie Einfuhr in 7 Turniere mit Ihnen niederlegen zuerst“ eigentlich meint. Immerhin, zum Ausgleich werden hier nicht die ewigen Feuer der Spam-Hölle angeschürt.

Alle von den Spammern geklauten Banner waren animierte GIFs und etwas größer als die Beispielbilder in diesem Blogbeitrag. Die einzige Bearbeitung, die ich selbst vorgenommen habe, ist die Auswahl des Frames mit den schlimmsten Sprachkrankheiten (es gab noch ein paar mehr), eine Verkleinerung, um die Grafiken in das Design dieses Blogs einfügen zu können und eine Unkenntlichmachung der Logos jener Unternehmen, deren Banner hier von Kriminellen geklaut und nachbearbeitet wurde. Die Logos habe ich mit einem deutlich sichtbaren, schwarzen Balken überdeckt. Denn die Schande für diese Spam gebührt allein den Spammern, nicht denen, die als Unternehmungen selbst zum Opfer der Spam geworden sind und deren Ruf durch solchen Missbrauch besudelt wird.

Wer wirklich Lust hat, zu pokern, der sollte niemals auf eine Spam oder auf einen Spamkommentar in einem Forum, Gästebuch oder Blog reagieren. Seriöse Poker-Veranstalter haben es nicht nötig, mit illegalen Mitteln zu werben – und wer mit illegalen Mitteln wirbt, wird wohl auch in Geschäfts- und Gelddingen nicht zu jenen gehören, mit denen man etwas zu tun haben möchte.