Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Tagesarchiv für den 23. Juli 2007

Emailing: Jetzt auch gezippt

Montag, 23. Juli 2007

Nun ja, inzwischen scheinen die Spamfilter gelernt zu haben, dass diese eine Excel-Datei an den momentanen Massenmails zur Börsenmanipulation eben E-Müll ist. Und wie reagieren die asozialen und kriminellen Spammer darauf? Suchen die sich jetzt etwa einen ehrlicheren Broterwerb? Nein, mitnichten, sie suchen einen neuen Weg an den Spamfiltern vorbei: Jetzt zippen sie eben diese Datei.

Das zeigt Charakter. Und zwar einen, mit dem man nichts zu tun haben will. Es zeigt den Charakter eines Arschloches, und es zeigt, dass es bei sich dieser Pennystock-Spam um Mitteilungen von Arschlöchern handelt.

Wer auf Grund einer solchen, mit großer krimineller Energie in das Internet gepusteten Mail irgendeine windige Aktie kauft, der wird sich nicht nur um sein sauer verdientes Geld bringen, während die Spam-Mafia den fetten Reibach macht; nein, er sorgt auch dafür, dass diese Seuche wegen ihres Erfolges noch lange weiter geht und bei Millionen von Menschen Nervenkraft und Bandbreite kostet – kurz, er wird durch den kriminellen Appell an seine Habgier selbst zu einem Asozialen.

Wer mit seinem Geld etwas besseres zu tun hat, als irgendwelche Kriminellen reicher zu machen, der sollte diese Spam einfach löschen und keineswegs „Exchange Mobile“ kaufen. Und wer mit seiner Zeit etwas besseres zu tun hat, als sich um die tägliche Spamseuche zu kümmern, der sollte diese Spam einfach löschen und keineswegs „Exchange Mobile“ kaufen. Wird dies oft genug so gehandhabt, denn bleiben die Kriminellen auf ihren Transaktionskosten sitzen und müssen lernen, dass diese Art des Abzockens naiver Zeitgenossen nicht funktioniert. In der Folge werden alle Internet-Teilhaber von dieser ausgesprochen lästigen Spam-Seuche befreit.

Die schöpferischen Kräfte

Montag, 23. Juli 2007

Entdecken Sie jetzt Ihre schöpferischen Kräfte neu mit Malen nach Zahlen...

Klar doch, man entdeckt seine schöpferischen Kräfte beim „Malen nach Zahlen“, also beim Ausfüllen nummerierter Flächen mit dem jeweils zugeordneten Farbton. Das ist von seiner schöpferischen Tiefe her ungefähr so gewaltig wie das Aufsagen des Alfabetes. Oder wie das Aufsagen der Quadratzahlen bis 10,000. Ganz kraftvoll! Und so etwas von schöpferisch! Und dabei entsteht „Strich für Strich“ ein schönes Kunstwerk, wie es eigentlich nur noch durch eine Druckmaschine weniger individuell erstellt werden könnte.

Zum Beispiel so ein schönes Kunstwerk wie das folgende:

Motiv 3: Tierkinder

Nein, das ist nicht etwa das Scheulichste Schönste, sondern das einzige „Kunstwerk“ auf dieser Prospektseite, das seine Grandiosität unüberlappt und somit auch für den vollen Genuss der Blogleser offenbaren kann. Es ist durchaus typisch für die Auswahl der angebotenen Motive.

Und um den Spott, den diese Realsatire über sich selbst ausgießt, auf die Spitze zu treiben: Diese Anpreisung für eine hirntote Tätigkeit, bei der die Bedingungen eines industriellen Produktionsprozesses als „Hobby“ in die so genannte „Freizeit“ getragen werden sollen, ist mit der folgenden Aufforderung überschrieben:

Werden Sie kreativ!

Gemäß völlig irrsinnigen und unbestätigten Meldungen soll es demnächst übrigens noch eine zweite Möglichkeit geben, in solcher Weise „kreativ“ zu werden: Schreiben nach Zahlen. Man erhält eine Liste mit Zahlen und ein kleines Büchlein, welches jeder Zahl ein Wort zuordnet – „Schreiben sie ihren eigenen Bestseller!“ So kann jeder einmal seinen „eigenen“ Harry-Potter-Roman schreiben… 😆