Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für April 2007

Funktionell

Sonntag, 15. April 2007

Funktionelle Outfits für die kühlen Herbsttage zu tollen Preisen!

Um den völligen Unsinn des nulligen Werbegeschwafels zu entlarven, reicht es oft schon aus, ganz einfache Fragen an die Texte in der Werbung zu stellen.

Zum Beispiel die folgende, sehr einfache Frage: „Was wäre eigentlich das Gegenteil des in der Werbung Gesagten?“ Der Scan oben stammt aus dem frischen Katalog Mode&Preis, es handelt sich um die Überschrift über ein paar Kleidungsstücke für die kühler werdende Jahreszeit.

Aber was wäre denn bitte das Gegenteil der hier angepriesenen „Funktionellen Outfits“? Wirkungslose und deshalb völlig unbrauchbare Klamotten? So etwas könnten die Werber doch nicht wirklich in ihren bunten Hirnbeizer schreiben… 😉 …nicht einmal, wenn es der Wahrheit entspräche. :mrgreen:

Es ist eben Nullkommunikation, wie beinahe jede Werbung. Und in diesem aufgeblähten Nichts, das beinahe jede Werbung ihren Empfängern mitteilt, zeigen die Macher solcher Werbung, wie sehr sie die Empfänger solcher Werbung verachten.

Sparkasse Bankingportal 2007

Samstag, 14. April 2007

Oh, die „Sparkasse“ schreibt mir mal wieder, obwohl ich bei denen doch gar kein Kunde bin. Was die wohl wieder schreiben? (Für eine Ansicht in Originalgröße auf das Bild klicken)

Sparkasse: Das Verfahren der Bestätigung der Informationen über den Kunden

Na sowas. Die schreiben ja bei der „Sparkasse“ jetzt ihre „Nachrichten“ gar nicht mehr als Text, sondern in einer Grafik. Natürlich ist die Grafik verlinkt, aber nicht mit der im scheinbaren Text angegeben URL, sondern mit einer ellenlangen URL auf der Domain syopo.tk. Das hat den Vorteil, dass man beim Klicken auch nicht unbedingt den Link treffen muss, um betrogen zu werden. Die ist ja richtig international geworden, diese „Sparkasse“, die inzwischen schon „ihr“ Online-Banking auf türkischen Webservern betreibt. 😆

Es muss sich ja wohl um die „Sparkasse“ handeln. Das zeigt sich an der (natürlich gefälschten) Absenderadresse, am verwendeten Logo der Sparkasse und am im Text verwendeten, äußerst stilsicheren Deutsch.

Das Verfahren der Bestätigung der Informationen über den Kunden.
Persönliches und Business-Banking

Sehr gelungen ausgedrückt, dieses Verfahren der Abgreifung der Informationen über die Empfänger. So richtig gutes Deutsch, ganz, wie man es von einer Sparkasse erwarten würde.

Sehr geehrte Benutzer,

Die Abteilung der technischen Unterstützung Sparkasse hat die eingeplante Modernisierung der Software für Verbesserung der Qualität der Bedienung unserer Kunden erfüllt. Wir bitten Sie so schnell wie möglich, an den Link nieder zu klicken, um Ihre Bankdaten zu bestätigen:

Klar, ihr auf Phishing hereinfallenden Deppen: Klickt euch an den Link nieder, aber schnell! Wir wollen eure Daten. Das ist nämlich die Qualität der Bedienung unserer Kunden.

Solche Instruktion ist allen Kunden Sparkasse abgesandt.

Und nicht das ist Instruktiert, auch Blogger Spam empfangen Kunden Mail von mir. Deshalb auch ich allen Lesern bloggend zugestellt Beispiel von Grotte schlechtes Phishing.

Wir bitten Sie um Verzeihung für die entstandenen Unbequemlichkeiten und danken Ihnen für Ihre Zusammenarbeit

Wenn wir erstmal Ihr Konto abgeräumt haben, nachdem Sie uns die dafür benötigten Daten gegeben haben, werden wir noch viel dankbarer. Aber das werden wir Ihnen nicht mehr mitteilen.

Und damit unsere inhaltlich nur aus einem Bild bestehende Mail auch sicher durch die Spamfilter geht, hängen wir noch etwas Text dran. Der ist zwar weder deutsch noch besonders sinnvoll, aber wer wie ein dressierter Hund auf den Link in unserer Phishing-Spam klickt, der wird schon nicht runterscrollen, um sich darüber zu wundern.

It will be reached at no very distant date. Can you as an Englishman, tamely contemplate the posssibility of having to live under a German moon? The British flag must be planted there at all hazards. BALSQUITH. My dear Mitchener, the moon is outside practical politics. Id swop it for a cooling station tomorrow with Germany or any other Power sufficiently military in its way of thinking to attach any importance to it. BALSQUITH. Say nobodys enemy but my own. It sounds nicer. You really neednt be so horribly afraid of the other countries. Theyre all in the same fix as we are. Im much more interested in the death rate in Lambeth than in the German fleet. THE ORDERLY. I dont want anything, Governor, thank you. The secretary and president of the Anti-Suffraget League say they had an appointment with the Prime Minister, and that theyve been sent on here from Downing Street. BALSQUITH (going to the table). Quite right. I forgot them. (To Mitchener. ) Would you mind my seeing them here?

Wieso lese ich in diesem automatisch generierten Unsinn eigentlich immer statt BALSQUITH das viel passendere Wort BULLSHIT? Eine Übersetzung dieses wirren Gestammels, das mehr nach simulierter Schizophrenie als nach künstlicher Intelligenz klingt, erspare ich mir – wer ein bisschen Englisch kann, wird diesen Beitrag zur Neuverdrahtung der Gehirne zu würdigen wissen.

Umwerbt die Toten!

Samstag, 14. April 2007

Welche Blüten das automatisierte Versenden von Massenwerbung schon in der normalen Sackpost treibt, kann gerade in den Nachrichten auf der Online-Präsenz von n-tv nachgelesen werden:

556 Jahre nach seinem Tod hat der Kölner Maler Stephan Lochner einen Werbebrief der Deutschen Post AG erhalten. Der Brief hatte die Anschrift: „Stephan Lochner, Domkloster 4, 50667 Köln“ – die Adresse des Kölner Doms […]

Es ist nicht das erste Mal, dass Meister Stephan als Kunde gewonnen werden soll. Vor einem Jahr wurde ihm bereits die Gold Card von American Express angeboten, dann offerierte ihm die „Neue Zürcher Zeitung“ ein Abonnement. Das Kölner Erzbistum vermutet, dass Name und Adresse irgendwann automatisch erfasst wurden und seitdem für Werbezwecke weitergegeben werden.

Auch bei dieser eher obsoleten und doch höchst lästigen Form der Spam, die den Briefkasten in eine Abladefläche für Werbung verwandelt, zeigt sich schon vieles vom Wahnsinn des täglichen E-Mülls. Wenn die Werbeterroristen sich völlig auf die Streuwirkung ihrer Kampagnen verlassen können, gibt es nicht einmal eine oberflächliche Prüfung, ob eine Anschrift aktuell ist und ob die angeschriebene Person überhaupt noch lebt. Die paar zusätzlichen Eurogroschen für das Porto sind offenbar billiger als eine Überprüfung und Bereinigung der gekauften Adressdatensätze.

Daran sollte jeder denken, der ein „ganz persönliches Angebot“ in seinem Briefkasten findet.

For Nachtwaechter

Donnerstag, 12. April 2007

Ah, da hat mal wieder jemand mit einem kleinen Skript den Benutzernamen aus der Mailadresse extrahiert und einfach den ersten Buchstaben „großgemacht“, um seine Empfänger im Betreff „persönlich“ ansprechen zu können – immerhin, dafür braucht es schon ein paar Programmierkenntnisse, die nicht jeder Spammer zu haben scheint. Aber die versuchte „Programmierung“ der Konsumwünsche verläuft ganz nach Schema und ist einfach ermüdend.

Einmal ganz davon abgesehen, dass diese Spamärsche nicht mal meine Mutterspreche schreiben können…

Good day!

Nein, wenn ich beim Abholen meiner Mail so einen Müll sehe, ist es kein guter Tag. Ein guter Tag ist der Tag, an dem die Spammer ihre letzten gierigen Zuckungen machen, während sich ein Strick um den Hals zusammen mit der irdischen Schwerkraft gegen die ungebremste Gier und Widerwärtigkeit vereint.

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[… Der Link wurde von mir entfernt]

Nein, ich werde euch Netz-Dealer nicht besuchen und ich werde deshalb sogar 100 Prozent meines Geldes sparen.

We have special offers for you:

Klar, ein ganz persönliches, spezielles Angebot. So persönlich wie eine billige Postwurfsendung, nur noch viel lästiger.

VIAGRA FOR AS LOW AS $1.62 PER DOSE
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LEVITRA FOR AS LOW AS $4.44 PER DOSE

… and much much more special offers today.

Ich brauche kein Viagra und kein Cialis, denn ich glaube nicht, dass „Orgasmus“ von „Orgasmüssen“ kommt. Das hat für mich den zusätzlichen Vorteil, dass mich mein bisschen Sex immer noch kein Geld kostet – jedenfalls kein Geld für Medikamente. UND DARAN WIRD SICH AUCH NICHTS ÄNDERN, UND WENN IHR NOCH SO VIELE SCHREIENDE GROSSBUCHSTABEN IN EURE SO GENANNTEN „ANGEBOTE“ REINSCHREIBT…

YOU NEED 15 MINUTES TO BE READY FOR ACTION.

UND WENN EINES VON EUCH ARSCHLÖCHERN MIR GEGENÜBER STÜNDE, DENN BRÄUCHTE ICH WESENTLICH WENIGER ALS 15 MINUTEN, UM ZUR SACHE ZU KOMMEN. UND DER PILLEN BEDÜRFTE ICH DAFÜR AUCH NICHT, WOHL ABER EINES STUMPFEN GEGENSTANDES ZUR ERHÖHUNG DER SCHLAGFREUDE.

So, mal wieder die Buchstabengroßmachtaste ausschalten, sonst werde ich noch wie diese textbrüllenden Spammer.

Most needed medications are available (Viagra, Cialis, Levitra, Propecia and much much more)

Es handelt sich keineswegs um benötigte Drogen. Ich brauche sie nicht.

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Ich käme auch niemals auf die Idee, irgendwelche Drogen bei einem Dealer zu kaufen, der im ganz fernen Ausland sitzt.

No Doctor Visits
No Prescriptions

Wenn ich bei meinem Dealer „umme Ecke“ Drogen kaufe, brauche ich auch nicht zum Arzt und muss mir auch kein Rezept abholen. Das einzige, was ich brauche, ist Geld. Genau wie bei euch. Nur, dass ich nicht auch noch tagelang, wochenlang auf ein Päckchen mit dem Stoff warten muss.

100% Customer Satisfaction

Mich habt ihr zu 100 Prozent angeödet und verärgert.

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[… Der Link wurde von mir entfernt]

Und deshalb werde ich bestimmt nicht auf einen Link klicken, der mich zu einer Website in Hong Kong führt. Schon gar nicht, weil das ein krimineller Dealer für Lifestyle-Drogen von mir will, der solche Aufforderungen auch noch mit einer gefälschten Absenderadresse versieht.

Good day.

Steck Dir dein Viagra in den Arsch, vielleicht schwillt davon ja Dein Hirn an. Aber lass mich in Ruhe.

Arschloch!

Der Magnet

Donnerstag, 12. April 2007

Swiffer Staubmagnet

Für die Käufer dieses Produktes kann man nur eines hoffen: Dass dieses Ding den Staub wesentlich besser anzieht als ein Magnet. 😀

Ein Magnet würde nur gegen stark eisenhaltigen Staub wirken, während gewöhnlicher Hausstaub in der Hauptsache aus Feinstaub, Pollen, Körperteilen verendeter Insekten und Spinnentiere sowie Exkrementen diverser Insekten und Spinnentiere besteht. Ein Magnet würde da nicht viel nützen.

Quelle des Scans ist ein aktueller Edeka-Prospekt.

Spam am morgen

Donnerstag, 12. April 2007

Sieht so die zeichnung des pathologen aus, nachdem ich das produkt angewendet habe und mir der dödel abgefallen ist? Ich glaub das braucht man nur, wenn man Vicky beglücken möchte.

pathopenis

Und wenn ich den spammer in die finger bekomme, werde ich mit der stumpfen, rostigen nagelschere in der hand singen: »Entmannung so einfach wie schnipp, schnapp, ab.«

Doktor Doktor…

Dienstag, 10. April 2007

Der momentane alltägliche Wahnsinn in der Mail

Ach, dieser aufdringliche „Apotheker“ aus den USA! Die URL seiner Scheiß-Homepage wechselt er beinahe stündlich, aber sein „Chepeast Prices“-Angebot und dieses pillenvolle Bild in der Mail bleiben immer gleich. Und was der alles für Pillen hat! Nur eine fehlt mir hier: Die Pille gegen Spam. Die würde ich vielleicht kaufen.

Aber an Viagra, Cialis, Xanax und Valium habe ich überhaupt keinen Bedarf. Schon gar nicht von einem kriminellen Spammer.